Kaminholz ist eine umweltfreundliche und nachhaltige Heizquelle, die aus regionalen und nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt. Es schafft nicht nur eine behagliche Atmosphäre und senkt die Heizkosten, sondern trägt auch zur Reduzierung des CO²-Ausstoßes bei und macht Sie unabhängiger von fossilen Brennstoffen. In unserem Ratgeber geben wir Ihnen wertvolle Tipps zum Brennholz, damit Sie lange Freude an Ihrem Kamin/-ofenfeuer haben.
Brennholz-Arten
Buche, Eiche und Birke sind als Brennholz am besten geeignet. Die wesentlichen Unterschiede sind hier aufgeführt.
- Buche: Die Buche ist ein sehr beliebtes Brennholz, ein Klassiker sozusagen. Sie hat einen hervorragenden Brennwert und einen geringen Harzanteil. Ein gleichmäßiges Brandverhalten sorgt für eine angenehme Wärme mit wenig Funkenflug. Buche lässt sich im frischen Zustand gut spalten.
- Eiche: Die Eiche hat als Brennholz einen ebenso guten Brennwert wie die Buche. Beim Verbrennen hat die Eiche eine ausgezeichnete Glutbildung. Sie benötigt aufgrund der Gerbsäure viel Luftzufuhr, da sonst der Schornstein versotten (durchfeuchten) kann.
- Birke: Die Birke hat einen etwas geringeren Brennwert als die oben erwähnten Brennholzarten, brennt aber leicht an und erzeugt angenehme Wärme. Ein Bonus ist der Duft der Birke, der durch den hohen Gehalt an ätherischen Ölen entsteht. Die Rinde eignet sich gut zum Anfeuern.
- Kiefer: Die Kiefer gehört zu den Weichhölzern, braucht ca. 2-3 Jahre zum Trocknen und hat einen hohen Harzanteil. Der Brennwert der Kiefer liegt im Mittelfeld. Das Holz knistert beim Verbrennen und bildet Funkenflug. Es lässt sich leicht spalten und ist verhältnismäßig günstigt.
Weiche Nadelhölzer wie Fichte, Tanne und Kiefer verbrennen schnell. Sie sind aufgrund ihres recht hohen Harzgehaltes gut zum Anzünden geeignet.
Brennholz-Maße
Der Raummeter ist vor allem im Handel die gebräuchlichste Maßeinheit für Brennholz. Unter einem Raummeter versteht man ein Kubikmeter Brennholz, der mit einzelnen aufgeschichteten Holzscheiten gefüllt ist. Das Kaminholz kann gespalten oder ungespalten sein. Bezüglich der Länge der Holzscheite gibt es keine Vorgaben und zwischen den Holzstücken darf sich etwas Luft befinden.
- 1 Stapelraummeter = 1,5 Schüttraummeter
Mit einem Schüttraummeter wird also ein Kubikmeter bezeichnet, der mit lose geschüttetem Holz gefüllt ist. Durch die wahllose Anordnung der Scheite entstehen relativ große luftgefüllte Zwischenräume, so dass die Holzmenge unter der eines Raummeters liegt und variieren kann. Somit ist die Bestimmung der gelieferten Menge nur schwer nachvollziehbar und die benötigte Fläche zur Anlieferung vergleichsweise groß. Erfolgt die Anlieferung an einem regnerischen Tag, ist es ratsam das Brennholz abzudecken oder direkt zu verräumen.
- 1 Schüttraummeter = 0,6 Stapelraummeter
Die beste Qualität – trockenes Brennholz
Die Brennholz-Qualität spielt eine wichtige Rolle, wenn ein Kamin oder Kaminofen problemlos funktionieren soll. Wird ungeeignetes oder feuchtes Holz verwendet, kann die Feuerstätte nicht ihre optimale Leistung erbringen und gegebenenfalls sogar Schaden nehmen. Ungeeigneter Brennstoff sorgt für eine erheblich höhere Umweltbelastung als gut getrocknetes, brauchbares Kaminholz. Verwenden Sie gut abgelagertes, trockenes Hartholz wie Buche oder Eiche, das eine längere Brenndauer hat und mehr Wärme liefert. Ideales Brennholz hat einen Feuchtigkeitsgehalt von 20%.
Lagerung:
Der Lagerplatz für Kaminholz sollte mehrere Kriterien erfüllen. Er sollte sich auf der wetterabgewandten Seite – also auf der Südseite des Hauses – befinden, denn dort ist die Sonneneinstrahlung am längsten. Damit das Holz vor Nässe und Schlagregen geschützt ist, sollte der Lagerplatz zudem überdacht sein und über eine belüftete Unterlage für die Holzscheite verfügen. Diese Unterlage kann beispielsweise aus Paletten bestehen. So liegt das Holz nicht direkt auf dem Boden und kann keine Feuchtigkeit absorbieren.
Kamin/-ofen richtig anzünden und heizen
Das Wichtigste beim Kamin-Anzünden sind die Holzscheite. Diese sollten eine Größe haben, die zu Ihrer Feuerstätte passt und eine Restfeuchte unter 20 % aufweisen. In der Bedienungsanleitung zu Ihrem Kamin oder Kaminofen finden Sie hierzu entsprechende Angaben. Zum Anfeuern benötigen Sie außerdem eine ausreichende Menge kleingespaltenes Anzündholz sowie geeignete Kaminanzünder (Link zu den Produkten). Das Anzünden mit Zeitungspapier ist nicht ratsam, da es zu viel Feuchtigkeit enthält und in den Druckfarben Schadstoffe enthalten sind, die beim Verbrennen freigesetzt werden. Auch flüssige Brennstoffe wie Benzin oder Spiritus sollten Sie niemals verwenden, um ein Kaminfeuer zu entfachen. Wir empfehlen Weichholz (Fichte, Kiefer etc.) zum Anfeuern!
Beim richtigen Anfeuern gibt es zwei Auffassungen:
- Die klassische Methode
- 2 – 3 Holzscheite unten im Feuerraum platzieren
- darauf 2 Kaminanzünder und eine aufgelockerte Schicht Anzündholz legen
- Verbrennungsregler vollständig öffnen
- Kaminanzünder anzünden und Feuerraumtür schließen
- nach vollständigem Herunterbrennen 2 Holzscheite nachlegen
- Luftregler entsprechend einstellen
- Die „neuere“ Methode
Pflege & Reinigung des Kamin/-ofens
Kaminöfen und Kamine sollten mindestens zweimal im Jahr vollständig gereinigt werden. Je nach Nutzungsintensität können auch häufigere Reinigungen erforderlich sein. Hier erfahren Sie, was es bei der Säuberung zu beachten ist:
Asche entfernen:
- Aschekasten nach 3 – 5 Kaminfeuer leeren:
Wenn Ihr Kamin einen Aschekasten hat, leeren Sie ihn. - Asche aus dem Kamin schaufeln:
Verwenden Sie eine Ascheschaufel, um die Asche in einen Metallbehälter zu schaufeln.
Kaminscheibe reinigen:
Das Reinigen einer Kaminscheibe mit einem Kaminscheibenreiniger (Link zum Produkt) ist relativ einfach und effektiv. Hier sind die Schritte, die Sie befolgen können:
- Sicherstellen, dass die Kaminscheibe kalt ist: Warten Sie, bis die Kaminscheibe vollständig abgekühlt ist, um Verbrennungen zu vermeiden und damit der Reiniger optimal wirken kann.
- Schutzmaßnahme ergreifen: Tragen Sie Handschuhe, um Ihre Haut zu schützen und sorgen Sie für gute Belüftung im Raum
- Reiniger auftragen:
- Sprühen Sie den Kaminscheibenreiniger großzügig auf die Scheibe. Achten Sie darauf, alle verschmutzten Bereiche zu bedecken.
- Lassen Sie den Reiniger gemäß den Anweisungen auf der Verpackung einwirken. Dies kann einige Minuten dauern.
- Scheibe abwischen:
- Verwenden Sie ein weiches, fusselfreies Tuch oder Küchenpapier, um den Reiniger zusammen mit dem Schmutz abzuwischen.
- Bei hartnäckigen Verschmutzungen können Sie den Vorgang wiederholen oder einen speziellen Reinigungsschwamm verwenden.
- Kontrolle und Pflege:
- Überprüfen Sie die Scheibe auf verbleibende Verschmutzungen und wiederholen Sie die Reinigung gegebenenfalls.
- Regelmäßiges Reinigen der Kaminscheibe verhindert das Anhaften von hartnäckigem Ruß und verlängert die Lebensdauer der Scheibe.
Brennholz, Klima & Nachhaltigkeit
Neben den drei klassischen erneuerbaren Energien – Sonne, Wind und Wasser – ist auch Biomasse in Form von Holz als nachwachsender Rohstoff ein Energielieferant, der einen Beitrag zum Klimaschutz leistet.
Während Wind- und Sonnenenergie insbesondere für die regenerative Stromerzeugung von Bedeutung sind, dominiert Holz den Wärmemarkt und ersetzt fossile Brennstoffe.
Brennholz kann als nachhaltige Energiequelle betrachtet werden, wenn es aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammt und effizient genutzt wird. Hier sind einige wichtige Aspekte zur Nachhaltigkeit von Brennholz:
1. Ressourcenmanagement
- Nachhaltige Forstwirtschaft: Die Holzernte sollte so gestaltet sein, dass der Wald regenerieren kann.
- Dies bedeutet, dass nicht mehr Holz geerntet wird, als nachwächst.
- Zertifizierungen: Zertifizierungen wie FSC (Forest Stewardship Council) oder PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification) garantieren, dass das Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt.
2. Umweltauswirkungen
- Kohlenstoffkreislauf: Bei der Verbrennung von Holz wird CO₂ freigesetzt, das die Bäume während ihres Wachstums aufgenommen haben. Wenn die Wälder nachhaltig bewirtschaftet werden, kann der Kohlenstoffkreislauf geschlossen sein, was Brennholz potenziell CO₂-neutral macht.
- Emissionen: Die Verbrennung von Holz erzeugt Feinstaub und andere Emissionen. Moderne, effiziente Holzöfen und Kamine können diese Emissionen jedoch minimieren.
3. Energieeffizienz
- Brennwert: Trockenes Holz hat einen höheren Brennwert und verbrennt effizienter als feuchtes Holz. Daher ist die Lagerung und Trocknung von Brennholz wichtig.
- Technologie: Der Einsatz moderner, effizienter Heizgeräte verbessert die Energieausbeute und reduziert Schadstoffe.
4. Regionale Nutzung
- Transportwege: Brennholz sollte möglichst regional genutzt werden, um Transportemissionen zu minimieren. Lokaler Holzeinschlag und -verbrauch fördern die Nachhaltigkeit.
- Förderung der lokalen Wirtschaft: Die Nutzung von lokalem Brennholz unterstützt lokale Forstwirtschaft und schafft Arbeitsplätze.
5. Alternative Nutzung
- Nebenprodukte: Holzreste aus der Holzverarbeitung und Forstwirtschaft können als Brennholz genutzt werden, wodurch Abfälle minimiert werden.
- Kombination mit anderen erneuerbaren Energien: Die Integration von Brennholz in ein Energiemix-Konzept zusammen mit Solar-, Wind- oder Wasserkraft kann die Versorgungssicherheit erhöhen und die Umweltbelastung weiter senken.
Nachhaltigkeit von Brennholz hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich der Art und Weise, wie die Wälder bewirtschaftet werden, der Effizienz der Verbrennungstechnologie und der regionalen Nutzung des Holzes. Wenn alle diese Aspekte berücksichtigt werden, kann Brennholz eine umweltfreundliche und nachhaltige Energiequelle darstellen.
Brennholz & Lifestyle
Brennholz für den heimischen Kamin/-ofen wird aus den unterschiedlichsten Gründen verwendet. Wer einen wasserführenden Kamin/-ofen hat, der nutzt diesen in seiner Hybrid-Heizungsanlage zur Wärmeversorgung des ganzen Hauses. Andere freuen sich über den reinen Wohlfühl-Faktor an kalten Tagen.
Eines haben aber alle gemeinsam – eine krisensichere Wärmequelle! Denn Brennholz ist die einzige Wärmequelle die jeder im Notfall ganz einfach zu sich selber transportieren kann. Zu Hause an einem trockenen Platz gelagert, hält der Brennholzvorrat mehrere Jahre.
Jeder Brennholz-Freund liebt das Flammenspiel und die knisternden Geräusche seines Feuers. Weckt es doch irgendwie die Urinstinkte in uns.